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Schule und Alltag in Zeiten der Pandemie

Das Hohenlohe-Gymnasium Öhringen (Baden-Württemberg) und die Amirim High School Kfar Vadim gründeten ihre Partnerschaft während der Coronapandemie. Ihren Wunsch, sich auch zu begegnen, machten die Schülerinnen und Schüler zum Thema des virtuellen Austausches. Sie recherchierten Ausflugsziele der jeweils anderen Region, hielten ihre Ergebnisse in einer Reisebroschüre fest – und leisten damit die Vorarbeit für die erste Begegnung in Präsenz.

Schülersteckbriefe und virtuelle Briefpartnerschaften

Der coronabedingt virtuell durchgeführte Austausch unter dem Thema „Leben in der Pandemie“ bildete den Auftakt der gerade erst gegründeten Partnerschaft zwischen dem Hohenlohe-Gymnasium in Öhringen und der Amirim High School in Kfar Vadim, Israel.

Um passende Austauschpartnerinnen und -partner zu finden, entwarfen die Schulen zunächst Steckbriefe, die es ermöglichten, eine Zuteilung auf Interessenbasis vorzunehmen. Die Jugendlichen lernten einander über virtuelle Brieffreundschaften kennen und tauschten sich zudem privat über Kanäle wie WhatsApp oder Instagram aus. Für den schulischen Rahmen wurde in Öhringen eigens eine (meist virtuell stattfindende) AG für das Projekt gegründet, in Kfar Vadim fand die Projektarbeit zum Teil im Englischunterricht statt.

Schnell kam bei den Teilnehmenden der Wunsch auf, bei einem tatsächlichen Treffen vorab gemeinsame Ausflugsziele zu besprechen. Dies sollte das übergeordnete Ziel der gemeinsamen Projektarbeit werden.

Training gegen Diskriminierung und Rassismus

Für einen umfassenderen Gedankenaustausch trafen sich alle Beteiligten in drei 60 bis 90-minütigen Zoom-Videokonferenzen zu Anfang, in der Mitte und am Ende des Projektzeitraums. Im Rahmen dieser Veranstaltungen wurde das Gesamtprojekt zunächst vorgestellt und man legte für den diskursiven Austausch thematische Schwerpunkte aus den Bereichen Geschichte, Politik, Wirtschaft und Religion fest. Neben diesen Diskussionen wurde Raum für Gruppenarbeitsmöglichkeiten in breakoutrooms angeboten und am Ende jeder Sitzung eine Auswertung der bisherigen Stationen des Projekts vorgenommen.

Auf dem Programm in Deutschland stand unter anderem auch der Besuch einer Synagoge und eines jüdischen Friedhofs sowie die Teilnahme am SCORA-Projekt, einem Antidiskriminierungs- und Antirassismusprogramm des Regierungspräsidiums Stuttgart. Bei Institutionen wie dem Verein „Gegen das Vergessen - Für Demokratie e.V.“ informierten sich die Jugendlichen zu unterschiedlichen Aspekten der in der AG und beim virtuellen Austausch besprochenen Themenbereiche.

Fortsetzung in Präsenz folgt

Ihre Ergebnisse hielten die deutschen Schülerinnen und Schülern in sog. travel brochures fest, die auf der Homepage des Hohenlohe-Gymnasiums einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Auf israelischer Seite dienten die Beiträge zur Leistungsbemessung der Schülerinnen und Schüler im Englischunterricht.

Der Austausch war von gegenseitigem Respekt und Partnerschaftlichkeit geprägt, weshalb der beidseitige Wunsch bestand, ihn so bald als möglich mit einer Präsenzbegegnung fortzuführen. Viele der neu geformten Freundschaften erstrecken sich weiterhin über die Grenzen des schulischen Austauschs hinaus.