Ausgezeichnete internationale Schulprojekte

Austausch und Unterrichtsprojekte mit Partnerschulen weltweit fanden in den vergangenen beiden Jahren vor allem digital statt. Fotocollage: PAD/privat
Andere Länder erkunden, interkulturelle Erfahrungen machen und dabei viel über sich selbst und die eigenen Grenzen und Fähigkeiten lernen: Für junge Menschen ist der Austausch mit einer Partnerschule im Ausland eine der prägendsten Erfahrungen in ihrer Schulzeit. Leider war es für Schulen 2020 und 2021 kaum möglich, Begegnungen im Ausland zu organisieren. Die Pandemie zwang viele Lehrkräfte dazu, umzuplanen. Umso erfreulicher ist es, dass trotzdem Austauschprojekte weltweit stattgefunden haben – viele davon mithilfe innovativer Onlineformate. Der PAD hat zehn besonders gelungene Austauschprojekte ausgezeichnet, die im Rahmen der Förderprogramme des Auswärtigen Amtes umgesetzt wurden.
Die drei Gewinner: Schulpartnerschaften in Afrika
Jeweils ein Geldpreis ging dabei an die Schulprojekte, die von der Jury auf Platz eins bis drei votiert wurden. Dabei gab es diesmal eine auffällige Gemeinsamkeit: Die drei besten Projekte wurden von Schulen durchgeführt, die eine Partnerschaft mit Schulen in einem afrikanischen Land betreuen und dabei im Rahmen der Initiative PASCH gefördert wurden.
Der erste Platz ging an die Heinrich-von-Kleist-Schule Eschborn und ihr Projekt „Wasser ist Leben“. Anfang 2020 reisten Schülerinnen und Schüler aus Eschborn nach Benin an die Partnerschule, das Collège de l`Enseignement général in Grand-Popo. Hintergrund der Zusammenarbeit waren die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030. Die Jugendlichen nahmen die Aspekte Wasser, Klimawandel und Landwirtschaft/Fischerei in den Fokus und trugen ihre Ergebnisse in einem Film (verfügbar bei YouTube) sowie in einem deutsch-französischen Kalender zusammen.
Das Projekt des Overberg-Kollegs in Münster thematisierte den Klimawandel und wurde im Rahmen einer Begegnung mit der Partnerschule Lycée Hedi Khefacha Monastir in Tunesien durchgeführt. In deutsch-tunesischen Tandems erarbeiteten Jugendliche den Zusammenhang zwischen Konsum, Glück, Umwelt und Ressourcen und bereiteten eine Ausstellung vor. Über den zweiten Platz beim Projektwettbwerb freuten sich die verantwortlichen Lehrkräfte Karin Badde-Struß und Cornelius Dworzynsk.
Die Schülerinnen und Schüler des Lycée Valdiodio NDiaye in Kaolack (Senegal) erstellten zusammen mit einer deutschen PASCH-Schule, dem Tilman-Riemenschneider-Gymnasium in Osterrode, ein beeindruckendes YouTube-Video mit dem Titel „Ein Tag auf der Welt: Uns vereint viel mehr als uns trennt“. So zeigten sich die Jugendlichen sich gegenseitig ihren Alltag – und konnten trotz der Pandemie einen Austausch erleben. Diese digitale Zusammenarbeit wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet.
Eine erfolgreiche Alternative: Virtuelle Schulprojekte weltweit
Dass auch digitale Austauschbegegnungen sehr intensiv und bereichernd sein können, stellten weitere Gewinnerprojekte unter Beweis.
Weil sie geplante Begegnungen absagen mussten, suchten die Lehrkräfte der Karla-Raveh-Gesamtschule in Lemgo und ihre israelischen Kolleginnen und Kollegen von der Maccabim-Re´ut High School eine Alternative – und kamen auf die Idee, mit ihren Schulklassen parallel dieselbe Lektüre zu lesen. In Videokonferenzen diskutierten die Jugendlichen auf Englisch über das Buch und trafen sich zum Abschluss sogar online zum Gespräch mit der Autorin.
Auch für langjährige Austauschpartnerschaften mit US-amerikanischen Schulen, die der PAD im Rahmen des German American Partnership Program (GAPP) fördert, entpuppte sich die digitale Zusammenarbeit als interessante Möglichkeit. Gleich vier Onlineprojekte zwischen Deutschland und den USA, die den neuen „German American Virtual Exchange“ (GAVE) nutzten, schafften es unter die Gewinner. Wie Englischlehrerin Eva-Maria Oettinger dank der virtuellen Projektarbeit sogar einen neuen Kontakt mit der Buhler High School in Kansas aufbauen konnte, das beschreibt sie auf der Schulhomepage des Jack-Steinberger-Gymnasiums (Bad Kissingen). Für die Zukunft sind beide Partnerschulen daran interessiert, sich auch gegenseitig vor Ort zu besuchen.
„Ich würde ein solches Onlineprojekt jederzeit wieder durchführen,“ bestätigt auch Berufsschullehrer Ralf Kötter. Im Magazin „Austausch bildet“ ist nachzulesen, wie er an der BBS1 in Aurich während der Pandemie eine neue Partnerschaft mit der Westville Secondary School in Südafrika initiiert hat.
Kurze Beschreibungen zu allen ausgezeichneten Schulprojekten finden Sie auch hier auf der Website.
Austauschprojekte für 2022 planen: Vielseitige Fördermöglichkeiten
Auch 2022 können Fördermittel für Schülerbegegnungen und virtuelle Austauschprojekte bis spätestens sechs Wochen vor Beginn beim PAD beantragt werden. Um bestehende Kooperationen wieder aufzunehmen und den Schulaustausch weltweit wieder anlaufen zu lassen, gibt es erstmals auch Zuschüsse zu vorbereitenden Besuchen an der Partnerschule. So besteht die Möglichkeit, zunächst mit einer kleinen Gruppe die Partnerschule im Ausland zu besuchen und gemeinsam zu besprechen, welche Aktivitäten in Zukunft organisiert werden sollen. An vorbereitenden Besuchen können neben Lehrkräften und der Schulleitung auch Elternvertreter, Schülerinnen oder Schüler teilnehmen.
Mehr Informationen zur Förderung von Schulpartnerschaften weltweit durch das Auswärtige Amt.
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Austausch digital
Um internationale Schulpartnerschaften aufrecht zu erhalten oder zu ergänzen und Schülerbegegnungen zu ermöglichen, stellt der PAD Möglichkeiten des digitalen Austauschs vor, die auch finanziell gefördert werden.
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