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Schulaustausch

Austausch in schwierigen Zeiten

Wie gelingen Schulpartnerschaften und Schüleraustausch mit Israel in Zeiten von Kriegen? Auf einer Fachtagung in der Staatskanzlei NRW tauschten sich Lehrkräfte über kreative Mittel und Wege aus.

Begegnungen zwischen Schülerinnen und Schülern israelischer und deutscher Schulen können derzeit kaum stattfinden. Umso mehr braucht es Kreativität – beispielsweise um sich an sicheren alternativen Orten oder online vor den Bildschirmen zu treffen. Unter anderem um dieses Thema ging auf der Fach- und Netzwerktagung zum Schüleraustausch mit Israel, die Ende November in der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei in Düsseldorf stattgefunden hat.

Eingeladen waren Lehrkräfte von Schulen aus ganz Deutschland, die seit vielen Jahren enge Kontakte nach Israel pflegen. An der Veranstaltung nahmen auch Nordrhein-Westfalens Minister für Internationales und Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski, der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, Udo Michallik, die Beauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen für die Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur, Sylvia Löhrmann, und der Staatssekretär im Schulministerium, Dr. Urban Mauer, teil. 

Ministerpräsident Hendrik Wüst betonte in einer Videogrußbotschaft die Bedeutung der deutsch-israelischen Zusammenarbeit: „Nordrhein-Westfalen steht fest an der Seite der Jüdinnen und Juden in unserem Land und pflegt seit Jahrzehnten eine enge Freundschaft mit Israel, die aus unserer historischen Verantwortung entstanden ist. Es ist unsere Aufgabe und unsere Pflicht, Antisemitismus mit aller Kraft zu bekämpfen. Dabei kommt den Schülerinnen und Schülern eine zentrale Rolle zu, denn sie sind die Zukunft unseres Landes. Gerade in Zeiten wie diesen ist es noch wichtiger geworden, den Austausch junger Menschen aus Nordrhein-Westfalen und Israel zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, persönliche Erfahrungen zu sammeln, Freundschaften zu knüpfen und gemeinschaftlich am Dialog zu arbeiten. Das stärkt das Fundament der nordrhein-westfälisch-israelischen Freundschaft“, sagte Ministerpräsident Wüst.

Für die Kultusministerkonferenz verwies Generalsekretär Michallik auf die Angebote des PAD, die den aktuellen Gegebenheiten angepasst worden seien. Da gegenseitige Besuche von Schülergruppen aus beiden Ländern in der aktuellen Situation nicht umgesetzt werden könnten, fördere der PAD, finanziert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes, insbesondere die Begegnung kleiner Lehrkräfte-Delegationen. Zudem könnten Zuschüsse für Projekte der jeweiligen Partnerschulen zur Auseinandersetzung mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres und seinen vielfältigen Auswirkungen beantragt werden. Generalsekretär Michallik betonte: „Es ist uns ein besonderes Anliegen, den Partnerschaften zwischen Schulen aus ganz Deutschland und Israel für diese sehr herausfordernde Phase passende Unterstützung anzubieten.“

Ähnliche Flexibilität zeigt auch das nordrhein-westfälische Schulministerium, das Schüleraustauschprojekte oder Gedenkstättenfahrten unter anderem nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete finanziell fördert. „Aktuell unterstützen wir auch Begegnungen an Drittorten und digitalen Austausch", erläuterte Staatssekretär Dr. Mauer.

Ein Beispiel dafür ist die Dortmunder Berswordt-Europa-Grundschule, die seit vielen Jahren in einem engen Austausch mit der Rabin Elementary School in Netanya steht. Ihre Treffen organisiert sie momentan über die Videofunktionen von Smartphones. Von den Erfahrungen der Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler berichtete während der Tagung Schulleiterin Anette König. Nach dem 7. Oktober 2023 musste ein geplanter Besuch von Lehrkräften der Rabin Elementary School in Dortmund abgesagt werden. Seitdem halten sich beide Schulen insbesondere mit dem Versand von Videofilmen aus dem jeweiligen Schulleben auf dem Laufenden. So erfahren beispielsweise die Kinder und Jugendlichen aus Israel vom Zirkus-Projekt oder Tanz-Aktivitäten der Dortmunder Kinder. Und die nordrhein-westfälischen Schülerinnen und Schüler lernen Details aus dem Alltag der israelischen Kinder kennen.

Informationen zu allen Programmen des PAD und Informationen zum Austausch mit Israel finden Sie hier im Überblickk.

Teilnehmergruppe auf einer Tagung

Bild: Land NRW / Robin Teller