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In Solidarität mit der Ukraine

Der PAD fördert seit vielen Jahren Austausch und Begegnungen zwischen Schulen und Lehrkräften aus Deutschland und der Ukraine. Seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen das Land ist der Kontakt nicht abgebrochen: Es finden weiterhin (digitaler) Austausch und Besuche von ukrainischen Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern in Deutschland statt.

Schulpartnerschaften mit der Ukraine

Seit mehr als 20 Jahren fördert der PAD den Austausch und die Partnerschaft zwischen Schulen in Deutschland und der Ukraine, seit 2008 im Rahmen der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH). Gerade für die langjährigen Schulpartnerschaften war es erschütternd durch die befreundeten Kolleginnen und Kollegen und ihre Schulen in der Ukraine den Angriffskrieg mitzuerleben. Zahlreiche Solidaritätsbekundungen, konkrete Hilfsangebote, Spendenaktionen und sogar die Aufnahme von geflüchteten Lehrkräften und ihren Familien aus der Ukraine an den deutschen Partnerschulen zeugen davon.

Aber tatsächlich ist der Austausch auch während des Krieges nicht abgebrochen. So konnte der PAD 2024 mehrere Begegnungen in Deutschland fördern: Das Nellenburg-Gymnasium in Stockach begrüßte Gäste von der Schule Nr. 28 in Lviv, die Magister Laukhard IGS in Herrstein-Rhaunen empfing Besuch vom Profillyzeum Oleksandria in Alexandria und die Maxim-Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow konnte einen Austausch mit der Spezialisierten Schule Nr. 239 in Kiew durchführen.

Besuch aus Butscha an der IGP Gesamtschule Paffrath: Der Austausch kam über die Städtepartnerschaft mit Bergisch Gladbach zustande.

Praxisbeispiele: Schulpartnerschaften gehen weiter

  • Schulpartnerschaft

    Impluse für die Zukunft

    Seit 2007 finden Schülerbegegnungen zwischen dem Nellenburg-Gymnasium Stockach und der Schule Nr. 28 in Lviv statt. Auch wenn der Besuch derzeit einseitig bleibt, halten die Schulen an ihrer Partnerschaft fest. Bei einem Theaterprojekt im Juli 2024 befasste sich die deutsch-ukrainische Schülergruppe mit Visionen von Nelson Mandela, Leonardo Da Vinci oder Mahatma Gandhi. Im Fokus stand dabei, Momente der Freude zu schaffen. Gerade das sei in Zeiten des Krieges wichtig. „Es hat unsere Schülerinnen und Schüler ermutigt, über ihre eigenen Grenzen hinauszuwachsen, neue Perspektiven zu entdecken und ihre Träume mit neuem Enthusiasmus zu verfolgen“, so Ivan Lozenko, der ukrainische Schulleiter.

  • Schulpartnerschaft

    Normalität und Wasser

    Nach einer vierjährigen Pause belebten die IGS Herrstein-Rhaunen und das Profillyzeum Oleksandria ihre Partnerschaft wieder: Im Oktober 2024 reiste eine ukrainische Schülergruppe nach Herrstein. Die Jugendlichen tauschten sich zum Thema „Wasser“ aus. „Es bringt für unseren Alltag und unser Schulleben ein Stück Normalität zurück“, so Nataliia Malysheva, die ukrainische Schulleiterin. Die Jugendlichen führten Wasserexperimente durch, nahmen an Workshops teil und besuchten das WasserWissensWerk an der Steinbachtalsperre. Bei einem Ukraine-Tag gab es Sprachkurse und ukrainische Spezialitäten - ein Einblick in die Kultur der Partner, bei denen ein Gegenbesuch derzeit nicht möglich ist.

  • Jugendliche und Lehrkräfte aus Ukraine und Deutschland im Klassenzimmer
    Schulpartnerschaft

    Besuch aus Butscha

    Seit dem Angriffskrieg besteht zwischen Bergisch Gladbach und Butcha eine Städtepartnerschaft, die auch zwei Schulen zusammenführte: die Integrierte Gesamtschule (IGS) Paffrath und das Lyzeum Nr. 5 in Butscha. Im September 2024 fand die zweite Begegnung statt. Zum Thema „Stroh“ erlebten die Schülerinnen und Schüler eine spannende Reise rund um den Werkstoff und erstellten gemeinsam zweisprachige Erklärvideos. „Wir wünschen uns sehr, dass auch wir irgendwann unsere Gastfreundschaft zeigen können. Es gibt so vieles, was wir unseren Freunden aus Deutschland in Kiew gerne zeigen möchten“, so die Rückmeldung einer der ukrainischen Lehrerinnen.

  • Schulpartnerschaft

    Wiedersehen am Bodensee

    Die Freude war groß, als der erste Schüleraustausch zwischen der Geschwister-Scholl-Schule Konstanz und Lyzeum Nr. 28 in Lwiw seit der Corona-Pandemie und dem Beginn des Ukraine-Kriegs stattfinden konnte. Im Mai 2023 reisten neun ukrainische Schülerinnen und Schüler, begleitet von zwei Lehrerinnen, nach Konstanz an den Bodensee. Gemeinsam mit ihren deutschen Austauschpartnern arbeiteten sie an einem Projekt zum Thema „Der Bodenseeraum als Natur- und Kulturlandschaft“. Der Austausch war für alle Beteiligten eine tolle Erfahrung: „Mir hat der Mix zwischen Ausflügen, der Projektarbeit und Oleksandrs Hospitation in meinem Unterricht gefallen“, berichtet ein deutscher Schüler.

  • Schulpartnerschaft

    Kletterhalle statt Krieg

    In Siegen fand im August 2023 schon der zweite Austausch seit Kriegsbeginn an der Gesamtschule Eiserfeld statt. Die Lehrerin vom Ivan-Trush-Gymnasium ist dankbar für die Einladung: „Für ukrainische Jugendliche ist diese Reise nicht nur eine Ablenkung, sondern auch eine schöne Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Vor allem ist es auch eine gute Gelegenheit zu erleben, dass das Leben auch ohne Krieg und Hass möglich ist. Schulpartnerschaften sind ein Beitrag zur Völkerverständigung“. Eine 36-stündige Busfahrt haben die Gäste aus der Umgebung von Lwiw auf sich genommen, um acht Tage an in Siegen zu verbringen. Mehr dazu auf der Schulwebsite.

  • Schulpartnerschaft

    Traurig und tröstlich

    Das Gymnasium Steigerwald-Landschulheim in Wiesentheid (Bayern) ist seit vielen Jahren mit dem Gymnasium Lessja Ukrainka und der Spezialisierten Schule Nr. 4 in Nowograd-Wolhynsk verbunden. Koordinatorin Martina Schenk berichtet: „Nachdem sich die Lage zugespitzt hatte, haben wir Busse organisiert, die Frauen und Kinder nach Wiesentheid brachten.“ Die Kinder wurden hier dann zum Teil von geflüchteten Lehrkräften und von ehemaligen Lehrkräften an der Schule betreut. Obwohl die Umstände „traurig und schockierend“ seien, sei es doch „tröstlich, dass durch den Austausch so enge persönliche Beziehungen entstanden sind, dass die Hilfsaktion möglich war“, sagt Martina Schenk.

  • Schulpartnerschaft

    Wir denken an euch, liebe Freunde!

    Seit 2017 besteht der Kontakt zwischen dem Ulrichsgymnasium Norden in Ostfriesland und der Fachschule Nr. 40 in Kiew. “Über zwei Austauschfahrten und einen virtuellen Austausch sowie Kontakt über soziale Netze haben wir uns kennengelernt, intensiv unsere Meinungen ausgetauscht und so nicht nur viel über das andere Land gelernt, sondern auch zu neuen Perspektiven gefunden”, schreibt Koordinatorin Martina Jürgens. Der Angriff auf die Ukraine war ein Schock - auf den die Schule mit einer Solidaritätskundgebung reagierte. 

    Mehr dazu auf der Schulwebsite

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Austausch mit der Ukraine im EU-Programm Erasmus+

Die Ukraine ist kein Programmstaat bei Erasmus+, wird jedoch von der Europäischen Union auch im Rahmen dieses Programms unterstützt.

Die Publikation „Building hope: Europe’s solidarity with Ukraine“ (2024) stellt Projekte vor, die dafür genutzt wurden, den Menschen in der Ukraine zu helfen: „Through the Erasmus+ and the European Solidarity Corps programmes, we strive to help those who have been affected by the war. By encouraging incoming learning mobility, empowering people fleeing the country with new skills, fighting against disinformation, or promoting the integration of refugees, these two programmes play an essential role in supporting individuals and communities facing unprecedented challenges.“

Auch geflüchtete Menschen aus der Ukraine, die in Deutschland leben, können von Erasmus+ profitieren - beispielsweise ukrainische Schülerinnen und Schüler, die an einer deutschen Schule den Unterricht besuchen.

Digitaler Austausch mit Schulen in der Ukraine war und ist weiterhin im Rahmen von eTwinning möglich. An vielen europäischen eTwinning-Projekten waren vor dem Angriffskrieg Schulen aus der Ukraine beteiligt, dies löste eine Welle der Solidarität bei den Partnerschulen aus.

Alle Informationen zu Erasmus+ für Schulen gibt es auf www.erasmusplus.schule, mehr über den politischen Kontext des EU-Programms erfahren Sie hier.

Auf der Seite der European School Education Platform finden Sie Informationen und Materialien zur Integration von jungen ukrainischen Geflüchteten in der EU und in Erasmus-Programmstaaten. Die Seite wird regelmäßig durch aktuelle Informationen ergänzt. 

Die EU-Publikation „Building hope: Europe’s solidarity with Ukraine“  (2024) stellt 15 Projekte vor, die dafür genutzt wurden, den Menschen in der Ukraine zu helfen, die von dem Angriffskrieg betroffen sind.

  • Erasmus+ Schule

    Austausch für Lehrkräfte

    Lehrkräfte aus der Ukraine, Italien, Frankreich und Deutschland trafen sich während der Europawoche 2024 an der Werner-von-Siemens-Gesamtschule in Unna zu einer Fortbildung mit dem Titel "Traffic Signs of Justice" . Ziel war es, sich zum Thema Demokratiebildung auszutauschen und kreative Lehr- und Lernmethoden zu entwickeln.

    Die Verkehrsschilder wurden auch auf dem Rathausplatz  aufgebaut, um auf das Anliegen einer demokratischen Schule und Gesellschaft aufmerksam zu machen. Ermöglicht wurde der Austausch durch das Mobilitätskonsortium EFFORT-A der Bezirksregierung Arnsberg.

  • eTwinning

    Frieden als Weihnachtswunsch

    Die Klasse 3a an der Neuen Grundschule Potsdam hat via eTwinning am Weihnachtsprojekt “Wishes for the World” teilgenommen. Im Austausch mit Schülerinnen und Schülern aus Polen, Italien, Litauen, Griechenland, Rumänien, Portugal, Spanien, Armenien und auch der Ukraine formulierten und verschickten die Kinder Wünsche für eine bessere Zukunft. So gelangte auch der Weihnachtswunsch der ukrainischen Schülerin Varvara nach Potsdam, wo er Teil der Weihnachtsbaumdekoration war. Am 18. Dezember trafen sich alle Kinder dann online und sangen Weihnachtslieder - jeweils in den eigenen Sprachen. Mehr zu eTwinning und eTwinning an Grundschulen.

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