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Projekt des Monats

Back to our future

Strategische Partnerschaft mit Erasmus+ Schulbildung

Kinder in Europa entdecken altes Wissen neu. Auf internationalen Workshops lernen sie voneinander und schließen Freundschaften. Zehn Schulen entwickeln sich in zwei Jahren zu Umweltschulen und begegnen mit ihren Schulgemeinden den wirtschaftlichen Herausforderungen der Globalisierung und des Klimawandels. Der PAD stellt die beispielhafte Erasmus+-Partnerschaft der Berliner Grundschule im Beerwinkel als "Projekt des Monats" im Dezember 2015 vor.

Altes Wissen neu entdecken

"Wir wollten zusammen mit den Kindern der zehn beteiligten Schulen erleben und erfahren, welche Dinge aus der Vergangenheit für uns wichtig sind, was wir lernen und bewahren wollen, um es in der Zukunft zu nutzen." Koordinatorin Ursula Ondratschek zum Projektziel

Wie leben wir mit den Auswirkungen der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen? Das fragten sich zehn europäische Grundschulen, die seit sieben Jahren erfolgreich zusammenarbeiten. Viele Kinder erleben, wie hart ihre Familien für den täglichen Lebensunterhalt arbeiten müssen und wie teuer Waren des täglichen Bedarfs geworden sind. Die Furcht vor den Auswirkungen des Klimawandels, der Globalisierung und einer Landwirtschaft mit Massentierhaltung und Gentechnik wächst. Gleichzeitig wissen immer weniger Menschen, wie man Dinge herstellt und repariert, Lebensmittel selbst anbaut und verarbeitet.

Die Initiatoren des Projekts "Back to our future" (2014 bis 2016) wollten Schüler/-innen, Schulpersonal und die Schulgemeinschaften ermutigen, Erfahrungen und Ideen für eine Ökonomie der Zukunft zu sammeln, die vorhandene und nachwachsende Rohstoffe nutzt. Eine so genannte "Blue Economy" würde auch neuartige Arbeit versprechen, die den oft unterprivilegierten Schülerinnen Zukunftschancen eröffnen könnte.

So entstand das Projektziel, altes Wissen neu zu entdecken und voneinander in Europa zu lernen. Das Projekt basiert auf vier thematischen Säulen: Ökologie, Freizeit, Informations- und Kommunikationstechnologie und Ökonomie. Zwei Jahre lang arbeiten die Schulen aus zehn am Erasmus+-Programm beteiligten Staaten und eine Schule aus Weißrussland zusammen, veranstalten sechs internationale Workshops mit Kindern und setzen sich für die Weiterentwicklung ihrer Einrichtungen zu Umweltschulen ein.

Kinder lernen von Kindern

"Bei der Zusammenarbeit der vielen europäischen Kinder und Lehrer in den internationalen Workshops herrschte eifriges Lernen und konzentriertes Arbeiten. Alle erlebten, wie respektvoll mit den Gästen aus dem Ausland umgegangen wurde", heißt es im Zwischenbericht.

In der Projektarbeit geht es vor allem um traditionelle kulturelle Techniken und handwerkliche Fertigkeiten. Beim Workshop in Polen lernten die Kinder beispielsweise die Herstellung von Papier, aber auch Nordic Walking und Tänze der Regionen. In Österreich pflanzten sie einen Erasmusbaum und in Rumänien erlebten sie traditionelle Landwirtschaft und den Umgang mit Tieren. In Italien lernten die Kinder das Klöppeln von Spitze und zeigten einander, wie sie an ihren Schulen Gärten anlegen und Kompost erzeugen. Sie verarbeiteten Tetrapacks zu Geldbörsen und sammelten Plastikverschlüsse, um aus dem Erlös Gesundheitsprojekte für andere Kinder zu unterstützen. Was die Schulen in den zwei Jahren im Unterricht unternehmen, um das Konzept Umweltschule mit Leben zu füllen, bringen sie in die internationale Zusammenarbeit ein.

Im Mittelpunkt der sechs internationalen Workshops stehen die Kinder, die ihre Kenntnisse an Gleichaltrige weitergeben. Denn mehr Kinderbeteiligung ist nach vielen Jahren europäischer Projekterfahrung die Devise der Schulen geworden. Die Schülerworkshops dauern fünf Tage mit zwei Tagen Anreise. Zeit genug, miteinander vertraut zu werden und voneinander zu lernen. Das gemeinsame Tun und die englische Sprache helfen bei der Verständigung und sorgen dafür, dass die Verbindung zwischen den Treffen nicht abreißt. An der Grundschule im Beerwinkel koordiniert ein Erasmus-Kurs mit 15 Kindern und zwei Lehrerinnen die Projektarbeit.

Evaluation führt zur Entwicklung

"Wir haben die Evaluation von den schottischen Kollegen gelernt. Inzwischen ist es selbstverständlich für uns, die Lernerfolge auszuwerten und die Schulentwicklung zum Ziel der Projektarbeit zu machen", Ursula Ondratschek, Koordinatorin von "Back to our Future"

Sind die Leistungen in Englisch besser geworden? Wie klappt die Vernetzung über das Internet? Was bringt die Zusammenarbeit mit Experten außerhalb der Schule? Die Projektverantwortlichen entwickeln eigene Fragebögen, um mehr über die Wirkung der europäischen Zusammenarbeit auf Kinder, Lehrpersonal und Schulumfeld zu erfahren. So können sie beurteilen, ob sie ihre Ziele erreichen und entwickeln aus ihren Erkenntnissen neue Projekte, mit denen sie ihre Schulen voranbringen wollen. 

Die Projektergebnisse dokumentieren die Schulen auf einer gemeinsamen Website. Ein 90-minütiger Dokumentarfilm entsteht und feiert beim Abschlusstreffen Premiere. Für Ursula Ondratschek steht fest: Erasmus+ ermöglicht den Schulen, Dinge zu tun, die Zeit benötigen, aber das gemeinsame Lernen in Europa voranbringen.

Projektdaten

Erasmus+ Strategische Partnerschaft

"Back to our future"

Ansprechpartnerin

Ursula Ondratschek, Englischlehrerin und Projektkoordinatorin
Grundschule im Beerwinkel
Im Spektefeld 31
13589 Berlin

Partnerschulen

  • Volksschule Mils bei Imst (Österreich)
  • J.V.Veski nim. Maarja Põhikool (Estland)
  • Colegio Torrente Ballester in Parla (Spanien)
  • 13th Highschool of Kallithea "Sokrates" in Kallithea (Griechenland)
  • Istituto Comprensivo Cantù 1 (Italien)
  • Szkoła Podstawowa nr 1 im. T. Kościuszki in Barlinek (Polen)
  • Şcoala Gimnazialǎ Porumbeşti (Rumänien)
  • Johnstonebridge Primary School (Schottland)
  • Reşat Turhan Ortaokulu (Türkei)

Für die Beteiligung der Schule Kobrin/ 2nd school Kobrin (Weißrussland) werden keine EU-Mittel eingesetzt. Die Zusammenarbeit wird aus Spendenmitteln ermöglicht.

Förderprogramm

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