Wie sah ein gewöhnlicher Tag an der Schule aus?
Da mein Schulweg nur sehr kurz war, bin ich häufig etwas früher losgegangen, um mir als allererstes im Lehrerzimmer einen Kaffee zu machen. Den habe ich dann normalerweise bei einem Spaziergang draußen getrunken. Vor der ersten Schulstunde setzte ich mich dann mit der Deutschlehrerin zusammen, um mit ihr die Inhalte der folgenden Deutschstunden zu besprechen. Sie hat sich dabei immer gerne meine Ideen angehört und die meisten konnte ich auch umsetzen. Im Unterricht arbeiteten wir weitgehend zusammen. Manche Unterrichtsphasen konnte ich auch selbstständig durchführen.
Welche Frage deiner Schülerinnen, Schüler hat dich am meisten überrascht?
Mein Einsatzort war ein kleines Dorf namens Borris und viele der Schülerinnen und Schüler wuchsen im Kontext landwirtschaftlicher Betriebe auf. Daher waren viele daran interessiert etwas über die deutsche Landwirtschaft zu erfahren. Mit diesem Thema habe ich nicht gerechnet und so konnte ich dazu auch erstmal nicht viel sagen. Nachdem ich etwas recherchiert habe, konnte ich die gewünschten Informationen jedoch nachliefern.
Und wie wird man zum “proper Irishman”?
Durch das kleine Wörtchen „lovely”, denn dies hört man in Irland in fast jeder Konversation mindestens einmal. Mit einem Lächeln erinnere ich mich an die Reaktion einer Kollegin zurück, die da meinte „you sound like a proper Irishman now“, nachdem auch ich es in meinen Sprachgebrauch integrierte.
Hendrik
Ort: Borris Vocational School, Carlow (Irland)
Schulform: Berufsbildende Schule
Dauer: acht Monate
Mein Studium: Englisch und Sozialwissenschaften
„sweet tooth“
Wenn du deinem guten ersten Eindruck noch das gewisse Etwas verleihen möchtest, dann bring Süßes mit! Mein Kollegium hatte definitiv einen "sweet tooth" und so erntete ich mit meinen veganen Käsekuchen viele lovelys und devines.
Wie bleibt dir das Jahr in Erinnerung?
Mein Jahr als Fremdsprachenassistenz war eine einzigartige Erfahrung! Irland hat in mir eine große Liebe für das Land und insbesondere die Menschen dort geweckt. Egal wohin ich ging und insbesondere im Kollegium traf ich auf aufgeschlossene, hilfsbereite und überaus freundliche Menschen. Auch die Zusammenarbeit mit der Schülerschaft war mir eine große Freude. Irlands Landschaft ist zudem äußerst divers und bietet auf kleinem Raum sowohl sanfte grüne Wiesen als auch spektakuläre Küsten und Klippen. Neben der Arbeit an der Schule war es mir eine große Freude das Land zu bereisen und seine Vielfältigkeit kennenzulernen.
„It isn’t swearing if you say it in German“
Das Lieblingswort meiner Schülerinnen und Schüler:
[Scheis-se]
Dieses Wort wurde auch manchmal von der zuständigen Deutschlehrerin benutzt, wenn die Technik mal wieder nicht funktionierte, schnappten die Schülerinnen und Schüler das Wort recht schnell auf. Besonders nach der Maßregelung eines Schülers, woraufhin die Lehrerin antwortete „It isn’t swearing if you say it in German“, wurde dies zum Lieblingswort.
Mehr über das Programm
Hier gibt es alle Informationen über das Programm für Fremdsprachenassistenz