Einblicke in die Zeit als Fremdsprachenassistenz
Wie sah ein gewöhnlicher Tag an der Schule aus?
Solange es das Wetter zuließ, bin ich in der Anfangszeit mit dem Fahrrad zur Schule gefahren. Relativ schnell wurde das Wetter jedoch regnerisch, bis dann Ende Oktober der erste Schnee kam. Ab dann musste ich den Bus zur Schule nehmen, was aber kein Problem war, da die Schule erst um 08:35 Uhr begann. Anschließend bin ich mit den Lehrkräften in den Unterricht gegangen. In den Freistunden und den Mittagspausen planten wir meist die Stunden der nächsten Tage und tranken (äußerst mittelmäßigen) Kaffee. Teilweise kam es auch vor, dass Lehrkräfte kurzfristig ausfielen, sodass ich die ein oder andere Stunde auch alleine übernommen habe.
Welche Frage deiner Schülerinnen, Schüler hat dich am meisten überrascht?
„Wo gefällt es dir besser, in Norwegen oder in Deutschland?“ – eigentlich war es weniger die Frage, die mich überrascht hat, sondern vielmehr die Tatsache, dass ich wirklich darüber nachdenken musste. Norwegen ist ein traumhaftes Land, in dem ich mir gut vorstellen könnte, langfristig zu leben.
Was hättest du gerne vorher gewusst?
Die Wohnkosten in Norwegen können je nach Region sehr teuer sein. Gerade in Städten wie Oslo kann es schnell mal passieren, dass ein großer Teil des Geldes jeden Monat nur für die Unterkunft draufgeht. Finanzielle Unterstützung kannst du aber hier bekommen:

Florian
Ort: St. Hallvard videregående skole (Norwegen)
Schulform: Sekundarschule
Dauer: neun Monate
Mein Studium: Wirtschaftswissenschaften/Germanistik im Master

Mach einen Norwegischkurs
Wenn du die Möglichkeit hast, einen Norwegischkurs zu belegen, mach das! Norwegisch erlernst du als Deutscher verhältnismäßig leicht. Gleichzeitig bekommst du einen ganz anderen Zugang zu den Schülerinnen und Schülern, da ihr im selben Boot sitzt und die Schülerinnen und Schüler auch mal die Rolle des "Lehrers" einnehmen können, wenn sie dir mit Wörtern oder Sätzen weiterhelfen.
Wie bleibt dir das Jahr in Erinnerung?
Als Fremdsprachenassistent hatte ich wirklich eine wahnsinnig tolle Zeit in Norwegen. Ich hatte das Glück, der wohl besten Schule in Norwegen zugewiesen worden zu sein und das mit Abstand beste Kollegium gehabt zu haben, zu denen ich auch weiterhin Kontakt halte. Von meinem Zimmer hatte ich einen traumhaften Ausblick über den Drammensfjord und die nächsten Wanderwege lagen direkt hinterm Haus. In meiner Freizeit habe ich vor allem die umliegende Natur entdeckt, die dank des „allemannsretten“ wie in Schweden jedermann zugänglich ist (was gibt’s Besseres als ein Campingabenteuer im Wald bei -2 Grad Celsius, Schnee, norwegischem Aquavit, Rentierfleisch und einem prasselnden Lagerfeuer?).
„Det ordner seg“
Dieser Ausdruck beschreibt die norwegische Mentalität gut und heißt bedeutet so viel wie „Das regelt sich schon“. Im Gegensatz zu den Deutschen sind die Norweger wesentlich entspannter. Strenge Hierarchien, wie wir sie in Deutschland etwa von der Arbeit oder aus der Schule kennen, gibt es in Norwegen nicht. Während ich in manch einer stressigen Situation etwas kopflos wurde, wurde mir häufig genau dieser Satz entgegnet. Noch immer denke ich in hektischen Moment an diesen Satz zurück, denn irgendwie regelt es sich schon.

Mehr über das Programm
Hier gibt es alle Informationen über das Programm für Fremdsprachenassistenz
