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Weniger Stress und mehr Tee mit Milch

Eine ereignisreiche Zeit hatte Tamara, als sie Fremdsprachenassistentin in England war. Für sie hat der Tag mit einer Tasse Kaffee oder auch mit einer klassischen Tasse Tee mit Milch gestartet. Während ihrer Zeit konnte sie von ihren Schülerinnen und Schülern lernen, aber auch persönlich weiter wachsen.

Wie sah ein gewöhnlicher Tag an der Schule aus?

Mein Tag an der Schule fing immer so an, wie jeder gute Tag anfangen sollte: Mit einer Tasse Kaffee oder auch mal ganz britisch einer Tasse Tee mit Milch. Von der Tube bis zur Schule musste ich noch ein Stück laufen, was aber vor einem langen Schultag ganz gut war. Wenn ich nicht im Unterricht war, habe ich die meiste Zeit im Lehrerzimmer verbracht und dort meine Stunden vorbereitet oder Hausaufgaben und Tests korrigiert. Meine Mentorin hat mir immer das Gefühl gegeben, dass ihr meine Meinung und mein Input wichtig ist, was uns zu einem sehr guten Team auf Augenhöhe gemacht hat.

Welche Frage deiner Schülerinnen, Schüler hat dich am meisten überrascht?

Konkret fällt mir da keine Frage ein, aber ich habe beim Korrigieren über manche süßen Fehler der Schülerinnen und Schüler geschmunzelt und meinen Freundinnen und Freunden in Deutschland die eine oder andere Nachricht mit "Neues aus dem Korrekturlabor" geschickt. Von "In Zukunft möchte ich meine Kinderin nicht im Internet mobben", über "Ich gehe gern ins Kino, den isch finder es Wasserball", bis hin zu "Grüeziwohl Menschen!" waren da einige Überraschungen dabei, die mir den Schulalltag versüßt haben. 

Das hätte ich gerne vorher gewusst.

Tatsächlich habe ich mir vorher viel zu viel Stress gemacht inwiefern ich qualifiziert genug bin und ob mich die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte, ernst nehmen werden. Ich habe dann aber recht schnell gemerkt, dass der Fremdsprachenunterricht in England sehr entspannt ist und ich mir vollkommen umsonst Gedanken gemacht hatte.

Tamara

Ort: St. Clement Danes School Chorleywood (England)
Schulform: Sekundarstufe
Dauer: acht Monate
Mein Studium: Englisch und Deutsch auf Gymnasiallehramt

Hab keine Angst

Habe keine Angst, für dich einzustehen und Fragen zu stellen! Wenn du dir bei etwas nicht sicher bist oder aber auch etwas bemerkst, was nicht so gut läuft, sag Bescheid. Du bist keine Praktikantin, von dir wird schon erwartet, dass du dich selbst organisieren und behaupten kannst, aber wenn du Hilfe brauchst, ist jederzeit jemand zur Stelle und hilft dir weiter. Vertraue in dich und deine Fähigkeiten, der Rest kommt ganz von allein!

Wie bleibt dir das Jahr in Erinnerung?

Mein FSA Jahr war einer der wertvollsten Erfahrungen meines Lebens. Die Arbeit an der Schule hat mir gezeigt, dass ich mit dem Lehramtstudium auf dem richtigen Weg bin und mir die Möglichkeit gegeben, mich auszuprobieren. Auch abseits von der Schule habe ich mich weiterentwickelt und konnte einiges an Selbstbewusstsein dazugewinnen, denn es ist natürlich nicht immer leicht eine neue Stadt in einem neuen Land in einer anderen Sprache kennenzulernen und zu navigieren. Ich bin sehr dankbar für die Menschen, die ich kennenlernen durfte und werde immer gerne an unsere gemeinsame Zeit zurückdenken. 

"Hallo Frau"

Das Lieblingswort meiner Schülerinnen und Schüler:

Ich war am Anfang ganz irritiert, wenn die Schülerinnen und Schüler mich nur mit "Frau" angesprochen haben, weil es im Englischen relativ gängig ist, die Lehrerinnen nur mit "Miss" anzusprechen, was im Deutschen natürlich nicht so richtig funktioniert. "Danke Frau" und "Hallo Frau" habe ich recht oft gehört und musste immer das Lachen unterdrücken!

Infos aus erster Hand? Tamara ist Campusbotschafterin und möchte möglichst viele Studierende dazu motivieren, ebenfalls über den Tellerrand hinauszuschauen und an dem Programm teilzunehmen!

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