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„Eine gute Mischung aus vielem“

Sagrada Familia, Picasso-Museum und das Opernhaus Gran Teatre del Liceu: Als Fremdsprachenassistent hat Javier seiner Spanischklasse am Robert-Wetzlar-Berufskolleg in Bonn die Hauptstadt Kataloniens vorgestellt - und einen Schnupperkurs in die Sprache der Region gegeben.

Katalonien für Einsteigerinnen und Einsteiger

„Si us plau“, „Moltès gràcies“ und „De res“: Die Alltagsfloskeln des Bittens, Dankens oder Entschuldigens mögen wie Französisch klingen oder dem Spanischen ähneln. Tatsächlich aber entstammen sie dem Katalanischen. Und weil die Sprache in der gleichnamigen autonomen Gemeinschaft des Landes mindesten so wichtig ist wie das Kastilische, steht sie heute im Spanischkurs der Klasse BSH221 am Bonner Robert-Wetzlar-Berufskolleg, an dem angehenden Hotelfachkräfte den theoretischen Teil ihrer Ausbildung erfahren, auf dem Programm. Womöglich wird ja der eine oder die andere später einmal in einem Hotel an einem der Hotspots der Costa Brava oder im nicht minder attraktiven Hinterland arbeiten. Da ist es gut, mit einigen Redewendungen zu glänzen und um die Bedeutung des Katalanischen für das Selbstbewusstsein der dort lebenden Menschen zu wissen.

Vorbereitet und durchgeführt hat die Schnupperstunde Francisco Javier Vera Martínez. Der 25-Jährige kommt eigentlich aus Murcia, der Hauptstadt der gleichnamigen Region im Südosten des Landes. In diesem Schuljahr allerdings ist er Fremdsprachenassistent am Robert-Wetzlar-Berufskolleg. Die Erfahrungen, die er hier im Klassenzimmer machen kann, sollen ihm helfen, sich auf den späteren Lehrerberuf vorzubereiten, wie er sagt. Nach seinem Bachelor-Abschluss als Englisch-Übersetzer hat er zusätzlich Französisch und Spanisch studiert, um diese Fremdsprachen einmal zu unterrichten.

 

Besuch aus Katalonien im Klassenzimmer

Beiträge zur Landeskunde, wie sie Francisco Javier Vera Martínez den angehenden Hotelfachkräften präsentiert hat, sind dabei typische Aufgaben, die Fremdsprachenassistenzkräfte an Schulen übernehmen. Dass er ausgerechnet Katalonien vorstellt, hat allerdings einen besonderen Grund. Im Klassenzimmer sitzen heute nämlich auch zwei Gäste aus Barcelona: Patricia Bello Gómez und Natán Bolívar Martínez sind selbst gelernte Lehrkräfte, haben viele Jahre unterrichtet und arbeiten jetzt im Generalsekretariat für Erziehungsfragen im Erziehungsministerium der autonomen Gemeinschaft Katalonien. Dort sind sie unter anderem für das Programm für Fremdsprachenassistenzkräfte zuständig, bei dem in Kooperation mit dem PAD auch Studierende aus Deutschland an Schulen in der Region vermittelt werden. Um mehr darüber zu erfahren, wie das Programm hierzulande organisiert wird, kamen sie im April 2024 eine Woche für ein Job-Shadowing zum PAD nach Bonn. Ermöglicht wurde der Besuch durch das „European Consortium for Educational Transformation“ (CETE), das ihre Behörde als Teil eines akkreditierten Konsortiums im Rahmen des Erasmus-Programms durchführt. Ein vergleichbares Projekt koordiniert in Deutschland die Bezirksregierung Arnsberg.

Gruppenbild

 

Gruppenbild mit Gästen und Kolleginnen und Kollegen: Javier (Bildmitte) ist in diesem Schuljahr Fremdsprachenassistent am Robert-Wetzlar-Berufskolleg.

  • Fremdsprachenassistenz

    Katalanisch für Anfänger

    „Si us plau“, „Moltès gràcies“ und „De res“: Weil das Katalanische in der gleichnamigen autonomen Gemeinschaft des Landes mindesten so wichtig ist wie das Kastilische, gab Javier den Spanischkurs am Robert-Wetzlar-Berufskolleg eine Einführung in die Sprache.

  • Mobil in Europa

    Zum Praktikum ins Ausland

    Ob Malta, Frankreich oder Spanien: Wer eine Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe macht und dabei ein Praktikum im Ausland absolvieren möchte, hat am Robert-Wetzlar-Berufskolleg verschiedene Möglichkeiten.

  • Fremdsprachenassistenz

    Die Mischung macht's

    Die Präsenz im Klassenzimmer biete ihm die Chance, seine Rolle als Lehrer zu reflektieren. Die Schülerinnen und Schüler motiviert seine Anwesenheit, weil sie erkennen, dass Spanisch auch ein Instrument der Kommunikation ist. Und regelmäßige Hospitationen im Unterricht seiner Betreuungslehrkräfte ermöglichen es ihm, verschiedene Methoden zu beobachten. „Das Programm ist eine gute Mischung aus vielem“, fasst Javier seine Erfahrungen zusammen.

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Das „Kölsche Grundgesetz“ kennenlernen

Wie sich sein Alltag am Robert-Wetzlar-Berufskolleg gestaltet und was sonst er alles aus seiner Zeit in Deutschland mitnimmt, erläutert ihnen Francisco Javier Vera Martínez. „Das Programm ist eine gute Mischung aus vielem“, sagt er: Das Stipendium, das er aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen erhält, sei zwar nicht opulent, aber doch auskömmlich. Durch seine Präsenz im Klassenzimmer biete sich ihm zudem die Chance, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln und die Rolle als Lehrer zu reflektieren. Die Schülerinnen und Schüler wiederum motiviere seine Anwesenheit, weil sie erkennen, dass Spanisch nicht einfach nur ein weiteres Unterrichtsfach ist, sondern auch ein Instrument der Kommunikation. Und regelmäßige Hospitationen im Unterricht seiner Betreuungslehrkräfte ermöglichen es ihm, verschiedene Methoden zu beobachten. „Eine setzt Spiele im Unterricht ein. Eine andere unterrichtet nur in Spanisch. Und eine dritte arbeitet mit aktuellem Material, wie zum Beispiel Filmen, aus hispanophonen Ländern wie Cuba und Mexico.“

Neben den Verpflichtungen an der Schule bleibe darüber hinaus ausreichend Zeit für eigene Erkundungen. Dass er ins lokale Brauchtum in Köln mit Brauhaus und Karneval eingetaucht ist, versteht sich dabei von selbst. Und dass er bis Schuljahresende alle Artikel des „Kölschen Grundgesetzes“ stolperfrei beherrschen will, hat er sich vorgenommen.

Erhobener Finger Ein Erhobener Finger, der aufmerksam machen soll.

Sie studieren in Spanien zum Beispiel Germanistik und interessieren sich für das Programm?