#NieWiederIstJetzt
Anteilnahme zeigen und Solidarität mit den Menschen üben: Nach dem Terrorangriff auf Israel im vergangenen Jahr steht auch der Schüleraustausch zu diesem Appell.
„Die Mitglieder der Kultusministerkonferenz eint das klare Bekenntnis zu den vielfältigen Beziehungen zu israelischen Partnerinnen und Partnern. Diese Kooperationen zu bewahren und zu unterstützen, sehen sie insbesondere jetzt als ihre gemeinsame Aufgabe an.“ Dieser Appell zur Anteilnahme und Solidarität mit den Menschen in Israel findet sich in einer Erklärung, die die Kultusministerkonferenz wenige Tage nach den terroristischen Angriffen der Hamas gefasst hat. Er gilt gerade auch für Schulen, die sich, wie es in der Erklärung weiter heißt, als Orte verstehen, an denen „Frieden, Versöhnung und Toleranz vermittelt werden“. Diesem pädagogischen Auftrag fühlen sich PAD und Bundesländer verpflichtet mit ihren Programmen für Austausch und Begegnungen mit Israel ‒ durch Schulpartnerschaften, Lehrerfortbildungen und Schülerstipendien. Einen Einblick in diesen Austausch, der durch die terroristische Gewalt herausgefordert wird, wollen wir auch auf dieser Seite zusammenstellen.
- Hier die Erklärung der Kultusministerkonferenz nachlesen.
Der Terrorangriff am 7. Oktober 2023 hat auch in Deutschland Auswirkungen – unter anderem für die Jugend- und Bildungsarbeit. Die Initiative »WE are connected« steht für die Solidarität mit den Menschen in Israel ein. Der PAD unterstützt die Initiative.
Initiativen der Bundesländer
Lehrerfortbildungen in Yad Vashem
Die meisten Bundesländer ermöglichen Lehrkräften Fortbildungen in der Gedenkstätte Yad Vashem. Die intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte der Shoah soll sie darin unterstützen, den aktuellen Herausforderungen in Schule und Unterricht durch Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus besser begegnen zu können.
Die Grundlage für die Fortbildungen legte eine im Herbst 2013 unterzeichnete Erklärung durch den damaligen Präsidenten der Kultusministerkonferenz und den früheren Bildungsminister des Staates Israel.
Zur Fortbildung in Yad Vashem: In unserem Magazin „Austausch bildet“ berichten zwei Lehrkräfte über ihre Erfahrungen.
Bayerisch-Israelische Bildungskooperation
Im Rahmen der Bayerisch-Israelischen Bildungskooperation (BiBiKo) fördert der Bayerische Jugendring (BJR) im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus Bildungsfahrten nach Israel für schulische und außerschulische Bildung Akteure. Eine BIBIKO Bildungsfahrt dient dazu, sich mit der Gesellschaft und dem Land Israel auseinander zu setzen. Es ist ein reines Fahrtenprogramm, ein Partner in Israel ist nicht erforderlich. Organisierte Begegnungen mit Menschen vor Ort werden jedoch sehr empfohlen. Das Programm soll einen niederschwelligen Einstieg in die Israel-Arbeit ermöglichen.
Nordrhein-Westfalen unterstützt Aufbau von Partnerschaften mit Israel
In Zeiten der Not steht Nordrhein-Westfalen zu seinem Freund Israel, in Wort und Tat. Das neue Landesprogramm „Shalom – Chaveruth: Solidaritätspartnerschaften Nordrhein-Westfalen – Israel" stellt – auch Schulen – Mittel für kommunale und zivilgesellschaftliche Projekte bereit, die dem Wiederaufbau der vom Krieg betroffenen Grenzregionen rund um Gaza und im Norden dienen. Dabei werden die bilateralen Beziehungen gestärkt und Israel-bezogener Antisemitismus bekämpft.
Informationen zur Antragstellung gibt es auf der Website von Shalom-Chaveruth.
Schulpartnerschaften in der Praxis
Der Ton macht die Musik
Ohad Stolarz nahm 2006 am Johannes-Rau-Stipendiatenprogramm teil - und lernte so das Herkunftsland seiner Großeltern kennen. Mittlerweile lebt er als Musiker und Komponist in Berlin.
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Lesen Sie mehr zum Austausch mit Israel im Rahmen von Schulpartnerschaften, Lehrkräftefortbildungen und Schülerstipendien im PAD-Magazin.
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Im Herbst 2001 kam erstmals eine Gruppe junger Israelis als Johannes-Rau-Stipendiatinnen und -Stipendiaten nach Deutschland. Was aus ihnen und auch ihren deutschen Gastgebern geworden ist, erzählen zehn Alumni-Porträts einer Veröffentlichung, die wir anlässlich des 20jährigen Bestehens des Programms erstellt haben.
Ressourcen für Schulen
Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) Bayern hat einen Materialpool für Unterricht im Bereich der Antisemitismusprävention zusammengestellt. Die Projekte sind zumeist nicht an eine Schulart oder Jahrgangsstufe gebunden, sondern bieten Anregungen auch für andere Schularten und Jahrgangsstufen.
Die Website We, the six million zeigt Lebenswege jüdischer Einwohnerinnen und Einwohnern des Rheinlandes während des Holocaust. Am Beispiel einzelner Biographien werden die Auswirkungen von Antisemitismus konkret erfahrbar. Außerdem gibt es Informationen über Schulprojekte und Unterrichtsmaterialien für den Austausch.
„Sichtbar handeln gegen Antisemitismus“: Das Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch ConAct hat Materialien für die antisemitismussensible Vor- und Nachbereitung des deutsch-israelischen Jugendaustauschs zusammengestellt ‒ mit praktischen Übungen sowie zahlreichen Methoden und Anregungen.
Die Handreichung „Bildung und Begegnung nach dem 7. Oktober“ bietet Hintergründe zum Terrorangriff auf Israel im Oktober 2023 und pädagogische Materialien für deutsch-israelische Jugendbegegnungen. Herausgeber ist das Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch ConAct.